Basel, 3. April 2022

Ein Basler Kurzkrimi mit Caroline Rasser und Gilles Tschudi

Unter der Regie der in Basel wohnhaften Schaffhauser Filmemacherin Kathrin Wüscher entstand in den letzten sechs Monaten der Kurzkrimi «Stoffwechsel» mit viel Lokalprominenz aus Basel, welcher am Sonntag einem ausgewählten 100-köpfigen Publikum in einem Pre-Screening präsentiert wurde.

Alles begann mit einem Spaziergang in Basel. «Meine Faszination für Architektur führte mich Ende 2020 – wie schon so oft – wieder einmal durch die schöne Stadt Basel», erinnert sich Wüscher. Immer wieder musste sie entzückt stehen bleiben, das Gesehene wirken lassen. Und dann war sie da, die Idee zu ihrem mittlerweile dritten Kurzfilm.

Anders als bei ihren bisherigen Filmen war es diesmal ein Krimi der ihr vorschwebte. Er sollte komplett in Basel spielen, und in Abkehr zu ihrem bisherigen Schaffen «erstens in Schweizerdeutsch spielen, und zweitens auch mal etwas Action beinhalten», sagt Wüscher mit leuchtenden Augen. So begann sie, die Geschichte rund um eine Arbeitspsychologin (Caroline Rasser), die mit einem Basler Pharmaunternehmer (Gilles Tschudi) liiert ist, zu spinnen. Ganz genretreu mit Leichen, Ermittler:innen und zwielichtigen Figuren.

Spontane Zusagen der Basler Schauspielprominenz

Dass so prominente Namen wie Rasser und Tschudi tatsächlich für den Film engagiert werden konnten, ergibt sich aus der offensichtlichen Unerschrockenheit der Filmemacherin. «Ich hatte beim Schreiben der Hauptrolle immer wieder Caroline Rasser vor Augen, und so fragte ich sie einfach in einer E-Mail an». Zu ihrem Erstaunen bekam Wüscher auch umgehend eine Antwort – mitsamt Zusage – beim Projekt mitzuwirken. Danach reihte sich das Eine an das Andere, und am Ende stand eine Besetzung, die sich Wüscher in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen konnte.

Neben Rasser und Tschudi hat auch der in Basel Kultstatus geniessende SKELT! einen kurzen Auftritt, sowie viele weitere talentierte Schauspielerinnen und Schauspieler aus der Schweiz und Deutschland wie Esrah Ugurlu, Judith Quénod, Ilja Baumeier, Daniel Buser oder Philippe Graff.

Der Soundtrack aus Salzburg

Speziell scheint auch die Entstehung des Soundtracks für den Film. Denn dieser stammt nicht etwa aus Basel, sondern aus Salzburg in Österreich. «Während der Produktion der Filmes wurde der Salzburger Musiker und Komponist Jakob Aistleitner über Socialmedia auf uns aufmerksam und bot spontan an, die Filmmusik zu schreiben», erzählt Wüscher. So entstand die individuelle Filmmusik, die einen harmonischen Rahmen um die Geschichte spannt. «Und im digitalen Zeitalter sind nicht mal mehr solche Distanzen ein Hindernis, im Gegenteil», berichtet Wüscher von der vorwiegend digitalen Zusammenarbeit mit dem Komponisten. Eine weitere Überraschung im Film bietet ein Song der «besten schlechten Band der Welt» aus dem Baselbiet namens «Les Touristes». Auch sie steuerten spontan einen ihrer bekanntesten Songs «Tanzi halt elei» bei und ringen dem Zuschauer in der Szene ein Schmunzeln ab.

Kollaboration mit dem Aargau

Also ein reiner Basler Kurzfilm? «Nein, natürlich nicht nur…», entgegnet Wüscher, «das beginnt ja schon bei mir, ich bin ja aus dem Osten der Schweiz zugewandert». Und wie schon bei den ersten beiden Kurzfilmen war die Kerncrew vorwiegend mit Aargauern bestückt. «Die Produktionsfirma Smart Video mit Sitz in Rudolfstetten im Aargau gehört zum festen Bestandteil meiner Filme, hier ist eine wunderbare Zusammenarbeit gewachsen, die mich immer wieder beflügelt.» Die Produktionsfirma besteht aus drei Freunden, die über die Jahre ein ansehnliches Arsenal an Equipment und Fachwissen aufgebaut haben. Verantwortlich für die Lichtsetzung war Thomas Hochstrasser, für den Ton Pascal Gauch, und für die Aufnahmeleitung der grossgewachsene Yannik Costa, den man sich mit seiner präsenten Stimme bildlich an einem Filmset vorstellen kann.

Viele Locations, viele Bilder, viele Takes

Für die Kamera zeichnet der Allschwiler Kameramann Philippe Jost verantwortlich. Nach dem Abdrehen der 5 Drehtage ging es für ihn dann auch direkt an den Schnittplatz. «Das war schon viel Arbeit in kurzer Zeit, allerdings ist es eben auch genau das, was die Faszination für das Filmemachen ausmacht. Von 0 auf 100 und wieder zurück» erzählt Jost, der auch als Co-Produzent des Filmes agiert.

Und was sagt das Publikum

«Das Pre-Screening war ein voller Erfolg. Wir sind richtig erschrocken, als der Applaus des Publikums aufbrauste, das hatten wir so nicht erwartet», erzählt Regisseurin Wüscher. «Natürlich war das ein ausgewähltes Publikum, das mehrheitlich selber in irgendeiner Form an der Entstehung des Filmes beteiligt war. Trotzdem hat uns die Reaktion des Publikums überrascht, das kannten wir so nicht von unseren bisherigen Filmen. Das hat uns natürlich viel Mut für unsere nächsten Projekte gegeben.»

Wie geht’s nun weiter

«Wir werden den Film bei diversen nationalen und internationalen Festivals einreichen, und auch beim SRF haben wir den Film abgegeben. Das ist vielleicht ein bisschen übermütig, aber wer weiss schon, wen den Film auch noch unterhalten könnte…» ergänzt Wüscher, in ihrer weiterhin unerschrockenen Art.

Technische Details

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Stoffwechsel
26 Minuten
4K Digital | 2.2:1
Stereo

2021/2022
2022
Basel, Schweiz

Schweizerdeutsch
Deutsch, Englisch

Regisseurin Kathrin Wüscher mit ihrem Tonmann Pascal Gauch am Set von «Stoffwechsel».